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Aārp: Propaganda

Aārp: Propaganda

Der Überbau von „Propaganda“ fällt reichlich kopflastig aus, doch die Musik des Eleketro-Experimentalisten Aārp wirkt ganz unmittelbar.

Es ist eigentlich nur folgerichtig, einem Album über Propaganda ein so plakatives wie abschreckendes Cover zu verpassen. Über das kitschige, banksyesque Titelbild muss erst einmal hinweggesehen werden, ehe der darunter verborgene, wunderbare erste Langspieler des klassisch geprägten Elektro-Experimentalisten Aārp zum Vorschein kommt. Dessen elf Tracks ziehen ihre Inspiration aus Zitaten von George W. Bush („Axis of Evil“), Margaret Thatcher („There is no Alternative“), Monsanto- („The Herbicide that gets to the Root of the Problem“) oder Philip-Morris-Kampagnen („Delivering a smoke-free Future“).

Einzig und allein ein Zitat des Philosophen Gilles Deleuze fällt als programmatisches Statement aus der Reihe: „Ça fuit de partout“ – „Es ist überall undicht“. So kopflastig der Überbau, so unmittelbar die Musik. „Propaganda“ bewegt sich zwischen Orgel, Cembalo und Streichern, zwischen dräuender, technoider Elektronika und sphärischen Synthesizern – und löst damit das Deleuze-Statement so klar ein, wie es nur geht: Alle, die sich in der gegenwärtigen medialen Welt bewegen, kennen diese müde, dystopische Melancholie.

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