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„Absolutely Elsewhere“ von Blood Incantation: Ein Ausflug ins musikalische Irgendwo

blood-incantation-cover

Wer reinen Death Metal hören möchte, ist bei der neuen Blood Incantation-Platte nicht gerade gut aufgehoben: Der Albumtitel „Absolutely Elsewhere“ ist Programm, die Musik spielt sich überall zwischen vermeintlichen Genregrenzen ab aber ganz sicher nicht in einem Genre alleine. Geht das auf?

Death Metal … oder auch nicht. Nachdem das Quartett aus Denver mit seinem zweiten Album „Hidden History of the Human Race“ auch die Kritik jenseits der Metalszene in Aufruhr versetzt hat, hat es Genrepurist:innen mit dem reinen Ambientalbum „Timewave Zero“ vor den Kopf gestoßen.

Der Nachfolger „Absolute Elsewhere“ ist jetzt nicht die versöhnende Rückkehr zum reinen Geprügel, sondern – wie der Titel ankündigt – eine Synthese, die abrupter und radikaler nicht sein könnte. Auf den zwei circa 20-minütigen Suites, die das Album ausmachen, „The Stargate“ und „The Message“, changieren Blast Beats, Growls und angulare Riffs mit Psychrock-Hallräumen und Gongs, Krautrock-Synthesizern und Querflöten – und das geht auf. Tatsächlich treten die harten Passagen für den Großteil der Laufzeit in den Hintergrund, um weitläufigen Kompositionen Platz zu machen, die aus einem verschollenen Pink-Floyd-Album aus den 70ern stammen könnten – um dann zum gerade richtigen Moment intensiver denn je zurückzukehren. Das ist nicht mehr Death Metal, oder genauer gesagt: nicht nur. Sondern ein ganz eigener Ort, den so noch niemand erkundet hat.

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