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Actress: Karma & Desire

Ninja Tune
AVANTGARDE Da die Tanzflächen aktuell ohnehin leer bleiben, spielt es wohl keine Rolle, dass das neue Actress-Album kaum zum rhythmischen Umherzucken taugt. Umso besser passt es ins zwangsweise erstarrte und doch instabile 2020. Auf „Karma & Desire“ schafft Darren Cunningham verwaschene Ambient-Landschaften, oft nur bevölkert von gespenstischen Klavierloops, die den roten Faden der Platte bilden. Der ist notwendig, weil Beats, Melodien und selbst Stimmungen in Actress’ uneindeutiger Welt oft nur zu erahnen sind. Selbst die großartigen Stimmen der (beide gleich mehrmals vertretenen) Gäste Zsela und Sampha lässt Actress flüstern, stottern und hinter Effekten verschwimmen, mit Ausnahme des erlösenden Closers „Walking Flames“, auf dem Sampha endlich singen darf. Am tanzbarsten klingen noch die beiden Kollaborationen mit der DJ Aura T-09, „Turin“ und „Loveless“. Im letzteren Song wird mantraartig eine Frage wiederholt: „Don’t you wanna know me better?/Don’t you wanna know?“ Nein danke, Actress. Deine Musik soll bitte ein wunderschönes Rätsel bleiben. mj

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