Amythyst Kiah: Wary + Strange
Als schwarze LGBT-Frau, die in den weißen Städten des Bible Belt aufgewachsen ist, hat Amythyst Kiah auf ihrem Debüt „Wary + Strange“ natürlich einiges zu erzählen.
Amythyst Kiah hat wohl so einiges rauszuhauen, das wird spätestens bei „Black myself“ deutlich. Was für ein Pfund von einer Stimme! An Themen dürfte es der US-amerikanischen Songwriterin, die als schwarze LGBT-Frau in den weißen Vorstädten des Bible Belt aufgewachsen ist, kaum mangeln. Und so dreht sich auf „Wary + strange“ viel um Schmerz und Verlust, um Unterdrückung und Wut. Ihr kehliges, unbehauenes Timbre wird auf den elf Tracks des Albums flankiert von handverlesenen Studiomusikern wie Gitarrist Blake Mills, auf den auch ein gewisser Bob Dylan gern zurückgreift, oder Wendy Melvoin, die unter anderem für Prince in die Saiten gegriffen hat. Der Bandsound weist unverhohlen und sinnfällig in Richtung Roots und Gospel, so kann’s gern weitergehen für Amythyst Kiah. Und wer weiß: Wenn die Geister der Vergangenheit alle erledigt sind, ist vielleicht auch mal Zeit für einen Lovesong.