„Apokalypse wow“ von Frittenbude: Auf Ibu400 zur Revolution
Die Jungs von Frittenbude sind keine 20 mehr – und das hört man. Dennoch fühlen sie sich auf „Apokalypse wow“ hörbar wohl als alternde Elektropunks.
Holt die Jeansjacken aus dem Keller und macht euch ein Dosenbier auf – Frittenbude sind zurück! Während sich andere Bands bei Parole-Songtext-Vergleichen auf das XLR-Kabel getreten fühlen, verlangen die Wahlberliner sogar nach stumpfen Parolen („Suchen/Finden“). Eine Welt, die seit dem letzten Frittenbude-Album „Rote Sonne“ (2019) radikal beschissener geworden ist, braucht vielleicht einfach radikal stumpfere Mitgröl-Parolen.
Doch neben den großen hat es auch kleinere Erschütterungen gegeben: Johannes Rögner und Jakob Häglsperger stehen inzwischen nur noch zu zweit an der Fritteuse und sind spürbar älter geworden. So findet neben all den Krawallen („Orchidee“, „Schlagstock“) und Saufeskapaden („Das Glas“, „Sandradome“) auch ein unbeschwerter Humor zurück in die lakonischen Texte der Band, der das „Ficken über 40“ feiert („Marx & Biggie“). Diese Momente schlittern nur knapp am peinlich alternden Punkgestus vorbei, doch das wissen die beiden selbst am besten. Und mit „Apokalypse wow“ auf den Ohren, einem dicken Schädel und einer Ibu400 im System geht’s dann zur Revolution.