Bill Callahan: „Gold Record“
Auf seinem neuesten Soloalbum setzt der Singer/Songwriter seine ruhige Auseinandersetzung mit sich selbst und der turbulenten Welt um ihn herum fort. kulturnews hat reingehört.
Sechs Jahre kein Album! Und dann gleich zwei in 14 Monaten! Bill Callahan bleibt der große, unberechenbare US-Folkie mit der fantastischen Bariton-Stimme, von der man sich nur zu gerne ganze Kochbücher vorlesen lassen würde.
Und wenn man davon ausgeht, dass sein lyrisches Ich mit dem realen Callahan übereinstimmt, dann gibt es auf „Gold Record“ tatsächlich kulinarische Neuigkeiten: Frühstück ist des Dichters liebste Mahlzeit! Tortillas und Bohnen isst er gern, und einmal die Woche Büffelfleisch!
Das 18. Studioalbum des Singer/Songwriters ist von gewohnt trockenem Humor durchzogen. Callahan reimt „alone“ auf „L. Cohen“ und „straight shooter“ auf „Ry Cooder“ – dass die beiden seine Idole sind, hatte man sich ja eh schon gedacht.
Musikalisch hat das nicht die spannungsgeladene Weirdness vergangener Jahrzehnte (auch nicht in der neuen Version seines 20 Jahre alten „Let’s Move to the Country“), wirkt aber konzentrierter und harmonischer als zuletzt. Ganz groß: das Pfeifen des herrlich schunkeligen „Cowboy“ im gleichnamigen Song.