Bronson: Bronson
Zusammen mit Golden Features geben sich Odesza düsterer und klaustrophobischer, aber zugleich tanzbarer als die breitwandigen Hymnen, mit denen sie sonst die Stadien füllen.
Schon 2018 hat der australische Produzent Golden Features mit „Falls“ einen Song des amerikanischen Elektroduos Odesza auseinander genommen und als dystopischen Housetrack wieder zusammengesetzt. Unter dem Namen Bronson kommt jetzt eine Kollaboration auf Albumlänge. Das Resultat klingt düsterer und klaustrophobischer, aber zugleich tanzbarer als die breitwandigen Hymnen, mit denen Odesza sonst die Stadien füllen. Tracks wie das bedrohliche „Tense“ oder „Blackout“ mit seinem tiefen, zerhackten Puls wären auf einem Rave nicht fehl am Platz.
Die neue Richtung soll laut der Supergroup selbst von europäischen Acts wie Modeselektor oder Floating Points inspiriert sein. Doch Bronson entfernen sich nie zu weit vom Werbekampagnen-Pop: Das beweisen Gastsänger*innen wie Lau.ra (auf der Vorabsingle „Heart Attack“) ebenso wie die generelle Kürze der Titel, die selten länger als vier Minuten sind: Kaum ist man in die Atmosphäre eines Tracks abgetaucht, beginnt schon der nächste. Man hätte den Herren ein bisschen mehr Geduld gewünscht.