Zum Inhalt springen

„Cabinet of Curiosities“: Guillermo del Toro präsentiert Horror auf Netflix

Cabinet of Curiosities: Hannah Galway in der Horrorserie „Guillermo del Toro's Cabinet of Curiosities“_Foto… © Netflix
Hannah Galway in der Horrorserie „Guillermo del Toro's Cabinet of Curiosities“_Foto… © Netflix (Foto: © Netflix)

Die Horror-Anthologieserie der völlig neuen Art – Guillermo del Toro zeigt „Cabinet of Curiosities“ – ab sofort auf Netflix.

Eine achteilige Anthologieserie voller Horror startet jetzt auf Netflix: „Guillermo del Toro’s Cabinet of Curiosities“. Co-Showrunner neben del Toro sind Oscargewinner J. Miles Dale („Shape of Water“) auch Gary Ungar und Regina Corrado. Und weil die einzelnen Folgen bei einer Anthologieserie immer für sich stehen, aber auch, weil es allesamt – so wie die „Lot 36“ benannte erste Folge – sehr intensive Filme sind, macht Netflix mal wieder eine der seltenen Ausnahmen: Die acht Folgen der Serie Cabinet of Curiosities werden täglich im Doppelpack an insgesamt vier Tagen veröffentlicht.

Die erste Folge – „Lot 36“ – spielt am 22. September 1980. Ein alter Mann stirbt in seiner kleinen Wohnung, während im Fernseher Präsident George Bush der US-Bevölkerung erklärt, warum er Bagdad bomardieren lässt. Tim Blake Nelson („The Ballad of Buster Scruggs“, „Watchmen“) spielt einen ausländerfeindlichen, rassistischen Händler, der sein Geld damit verdient, den Inhalt aufgelöster Storage-Räume von Verstorbenen zu ersteigern und gewinnbringend zu verkaufen. Als er alte Möbel findet und damit zu einer Antiquitätenhändlerin geht, kriegt die große Augen: Ein Seance-Tisch aus dem 19. Jahrhundert mit wundervoller Maserung und einem Geheimfach voller wertvoller Bücher ist etliche Nummern zu groß für sie, weshalb sie einen Kollegen informiert. Der ist bereit, bis zu 300 000 Dollar zu zahlen, falls noch ein weiteres Buch gefunden wird …

Das Drehbuch dieser ersten Folge  von „Guillermo del Toro’s Cabinet of Curiosities“ stammt vom Meister selbst. Doch Guillermo del Toro („Nightmare Alley“, „Shape of Water“) drehte bei dieser Reihe nicht selbst: Regie bei „Lot 36“ führte Guillermo Navarro, der bei del Toro häufig Kameramann war und auch bei vielen Filmen für den Regisseur Robert Rodriguez hinter der Kamera stand. Der 45-Minüter „Lot 38“ beginnt in einem klar formulierten politischen Kontext, zeigt viele offensichtlichen und versteckten Rassismen der frühen 1980er auf Seiten der weißen Unterschicht der USA, knüpft historische Verbindungen bis in den deutschen Nationalsozialismus, um schließlich komplett ins Metaphysische abzufriften: Dämonen kommen wieder zur Macht beginnen gerade mit ihrer Zerstörung, als der Film zu Ende ist: Etwas unbefriedigend angesichts der Ambitionen beim Einstieg in den Film.

Für den Achtteiler „Guillermo del Toro’s Cabinet of Curiosities“ aber ist die zurückhaltend-schockende Filmästhetik der ersten Folge ein Versprechen, dass da noch gewaltige Steigerungen der Horrorelemente kommen.

Beitrag teilen: