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Keilerei in Cardiff

Buchcover „Herren der Lage“ von Castle Freeman

Castle Freeman blickt auch in seinem vierten Vermont-Roman „Herren der Lage“ wieder ironisch-liebevoll auf die scheinbar einfach gestrickten Bewohner der nordamerikanischen Provinz.

Zimtdoughnuts mampfen, die Dinge laufen lassen und alles im Auge behalten: Sheriff Lucian Wing bringt ein Möchtegern-Geiselnehmer genauso wenig aus der Ruhe wie ein wild gewordener Monsterkeiler. Hier im idyllischen Städtchen Cardiff im dünnbesiedelten US-Bundesstaat Vermont lassen sich die wenigen Verbrechen eh immer auf Jim Beam oder Dämlichkeit zurückführen. Alles easy – auch wenn Wings Ehefrau Clemmie mal wieder Kaffeebecher tieffliegen lässt. Doch als ein Städter mit einer protzigen Limousine vorfährt, flackert selbst bei Sheriff Wing kurz mal das Alarmlämpchen. Ein dubioser Anwalt aus New York macht auf wichtig und gibt ihm selbstgefällig die Order, nach der siebzehnjährigen Stieftochter seines Auftraggebers zu suchen. Die soll sich hier im Wald mit ihrem Schulfreund Duncan verstecken. Macht sie auch, doch Sheriff Wing und Deputy Treat fürchten, dass den beiden Gefahr droht. Als auch noch zwei Gangsterfressen in Cardiff herumrandalieren, droht die Geschichte zu eskalieren. Da muss selbst der nerdige Schrottplatzhändler sein WW2-Maschinengewehr hervorkramen und ein tierischer Radaubruder Dienstbeistand leisten, um die Lage wieder in den Griff zu kriegen … Castle Freeman blickt auch in seinem vierten Vermont-Roman ironisch-liebevoll auf die scheinbar einfach gestrickten Bewohner der nordamerikanischen Provinz. Hinter deren wortkarger, lakonischer Art verbirgt sich mehr gegenseitige Zuneigung und Cleverness, als man zunächst glaubt. Doch den städtischen Großmäulern zeigen sie mit gebotener Härte, wo der Hammer hängt.

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