Crack ignaz: Sturm und Drang
Crack Ignaz hat als einer der Ersten Cloudrap in den deutschsprachigen Raum geholt. Jetzt will der König der Alpen ernst genommen werden.
Der König der Alpen will ernst genommen werden. Einige Zeit ist vergangen, seit Crack Ignaz als einer der Ersten Cloudrap in den deutschsprachigen Raum geholt hat – allerdings mit prominentem Salzburger Dialekt. Dass der auf „Sturm und Drang“ nur noch selten Oberhand nimmt, ist ein Indiz für die selbsterklärte Neuerfindung des Rappers. Wie jüngst Haiyti legt Crack Ignaz heute weniger Wert auf Pose und Ironie. Im Opener „Ähä“ lässt er noch kurz seinen Swag-Tendenzen freien Lauf, dann wird es introspektiv.
Es geht vor allem um Girls – Mädels, Babes, Shortys – die Ignaz „Bipolar“ machen oder fragen lassen: „Bist du echt?“, die ihn wie einen Gameboy behandeln („BMO“) und deren DMs er „Neontränen“ nachweint. Höhepunkt des Albums ist „Flaschenpost“, in dem die genuin verzweifelten Strophen mit dem lässig-eintönigen Refrain kontrastieren. Leider sind die Strophen der anderen Songs oft selbst zu lässig-eintönig, um eine solche Dynamik zu erreichen. Ein wenig mehr Witz, Wut und Weirdness hätten „Sturm und Drang“ nicht geschadet.