„When it comes“ von Dana Gavanski: Stimmtherapie und Pantomime-Kurse
Trotz oder gerade wegen ihrer Stimmprobleme gelingt Dana Gavanski ein sensationelles zweites Album.
Für „Yesterday is gone“ hat die serbisch-kanadische Songwriterin Dana Gavanski vor zwei Jahren nicht nur Vergleiche mit Kolleginnen wie Native Harrow oder Nadia Reid eingeheimst – als Referenz brauchte es gar Joni Mitchell. Waren Ausbrüche in Richtung smoothem Pop auf dem reduzierten Folkdebüt zwischen Akustikgitarren-Poesie und Vintage-Produktion noch die Ausnahme, musste die in London lebende Dana Gavanski wegen massiver Stimmprobleme auf „When it comes“ jetzt die Akzente verschieben.
Ausgangspunkt von „When it comes“ sind noch immer die 70er, doch die besonders in der zweiten Albumhälfte deutlich üppigeren Arrangements stützen nicht nur den Gesang, sondern steigern mit überraschenden Wendungen auch die Intensität der Kompositionen. Neben ihrer Stimmtherapie hat Gavanski auch Pantomime-Kurse besucht: Sie ist jetzt Dirigentin und lässt im Kontrast zu den melancholischen Texten immer mehr luftig-leichte Töne tanzen. Wer bei diesem Gegensatz und Gavanskis eigenwilliger Performance an eine Kollegin aus Neuseeland denkt, liegt auch musikalisch richtig: Als Referenz für Songs wie „Indigo Highway“ und „The Reaper“ braucht es Aldous Harding.