Daniel Blumberg: On&on
Wer behauptet, von Singer/Songwritern generell gelangweilt zu sein, sollte diese wagemutige Behauptung unbedingt mit „On&on“ von Daniel Blumberg überprüfen.
Daniel Blumberg ist angekommen. Nach so unterschiedlichen Projekten wie Cajun Dance Party, Yuck, Daniel In The Lion’s Den und Oupa hat der 30-jährige Brite vor zwei Jahren mit „Minus“ ein extrem persönliches Album unter seinem eigenen Namen veröffentlicht, auf dem er das Ende einer siebenjährigen Beziehung und einem längeren Psychiatrieaufenthalt verhandelt. Nun setzt er den eingeschlagenen Weg fort, indem er an der Seite von Musiker*innen aus dem Londoner Café Oto, einem Zentrum für experimentelle Musik, zwischen konventionellen Songstrukturen und freier Improvisation pendelt.
Während das Titelstück „On&on“ in vier Versionen vertreten ist, platziert er zwischen den Variationen so richtungsoffene Kompositionen wie „Sidestep Summer“ und „Bound“, die mit dem Schrammen, Zupfen und Rasseln von Cello, Violine und Kontrabass mitunter arg an den Nerven zerren, um dann mit eingängigen Gitarrenmelodien und zarten Gesang immer wieder neue und umso nachhaltigere Ankerpunkte zu setzen. Wer behauptet, von Singer/Songwriter-Platten generell gelangweilt zu sein, sollte diese wagemutige Behauptung unbedingt mit „On&on“ überprüfen. Denn Daniel Blumberg ist angekommen – und ausnahmsweise ist dieser Satz ausschließlich positiv gemeint.
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