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„Poetry“ von Dehd: Sommernächte in der wilden Landschaft

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Die Indierockband Dehd hat mit „Poetry“ ein Roadtrip-Album gezaubert, das einen auf eine Fahrt durch warme Sommernächte entführt.

Dehd haben ihr fünftes Album zu großen Teilen auf einem Roadtrip geschrieben. Das erklärt zum einen die verschiedenen, aber immer amerikanischen Genres, die auf „Poetry“ anklingen: „Necklace“ und „Light on“ erinnern an den Collegerock der 90er, „Hard to love“ hat Country-Untertöne, der Closer „Forget“ Shoegaze-Texturen. Zugleich fängt das Album das Gefühl ein, in Sommernächten durch wilde Landschaften zu brettern.

Das Trio setzt erneut auf seine Stärken: Ohrwurmmelodien, die explosive Mischung aus Emily Kempfs expressiver und Jason Ballas flacher Stimme, Eric McGradys unprätentiöse Drums – und gute Vibes. Selbst einen absoluten Tiefpunkt, an dem der Tourstress bei Kempf zu einem Nervenzusammenbruch geführt hat, verwandelt die Band in eine ausgelassene Ode an die Freundschaft („Dist B“). Eine Ausnahme ist „Knife“, ein Song voller Bitterkeit, Herzschmerz und antipatriarchalem Zorn mit Zeilen wie „I laughed and I smiled and I played it sweet/But now I kill you in my sleep“. Es ist der letzte Track, der auf „Poetry“ gelandet ist – gut möglich, dass er den Weg in eine Zukunft weist, in der Dehd mehr Raum für Grautöne und Abgründe lassen. Wäre doch auch mal spannend.

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