„Der letzte Traum“ von Pedro Almodóvar
Die Erzählungen in „Der letzte Traum“ von Pedro Almodóvar verzahnen sich über Themenwahl oder einzelne Figuren mit dem bisherigen Schaffen des Meisterregisseurs.
Pedro Almodóvar selbst ordnet „Der letzte Traum“ als eine Art Autobiografie ein, auch wenn streng genommen nur vier Erzählungen den Kriterien genügen, darunter auch der titelgebende und so herzergreifende, gerade mal sechs Seiten umfassende Text über den Tod seiner Mutter.
Dass Pedro Almodóvar noch mal zu später Höchstform aufläuft, davon zeugen zwei Kurzfilme, die im März 2024 als „Almodóvar Shorts“ im Kino zu sehen waren: der Western „Strange Way of Life“ mit Pedro Pascal und Ethan Hawke als schwules Cowboypärchen und „The human Voice“ mit Tilda Swinton. Auch der erste Erzählband des mittlerweile 74-jährigen Meisterregisseurs belegt dieses Hoch – wobei das ein bisschen geschummelt ist, denn viele der insgesamt zwölf Texte sind viele Jahre alt und teilweise sogar vor seiner Filmkarriere entstanden.
Almodóvar selbst ordnet „Der letzte Traum“ als eine Art Autobiografie ein, auch wenn streng genommen nur vier Erzählungen den Kriterien genügen, darunter auch der titelgebende und so herzergreifende, gerade mal sechs Seiten umfassende Text über den Tod seiner Mutter. Auch der Rest verzahnt sich über Themenwahl oder einzelne Figuren mit seinem bisherigen Schaffen: „Der Besuch“ ist etwa die Grundlage für den Film „Schlechte Erziehung“, und in „Bekenntnisse eines Sex-Symbols“ erfindet er Patty Diphusa, die er eine Zeit lang als sein Alter Ego empfindet. Und schließlich ist da der Text „Zu viele Geschlechtsumwandlungen“, der die Cocteau-Adaption „The human Voice“ mit Tilde Swinton auf spektakuläre Art und Weise entwirrt.
Mit „Der letzte Traum“ hat es Pedro Almodóvar auf unsere Liste der besten Bücher im Juni 2024 geschafft.