„Deutsches Haus“: Im Zentrum des Bösen
Disney+ bringt mit „Deutsches Haus“ eine Serie über den ersten Auschwitzprozess im Jahr 1963. Die Wirtschaftsdolmetscherin Eva Bruhns erfährt erstmals von der Shoa, den systematischen Verbrechen der Deutschen und dem verlogenen Schweigen in der jungen BRD.
Die Serie „Deutsches Haus“ auf Disney+, die sich noch einmal der deutschen Nazivergangenheit und der mangelnden Aufarbeitung in den Jahren nach dem Sieg der Alliierten über das nationalsozialistische Deutschland annimmt, nimmt sich unserer Vergangenheit auf mehreren Ebenen an.
Die Wirtschaftsdolmetscherin Eva Bruhns (Katharina Stark) lebt 1963 in Frankfurt noch bei ihren Eltern, als sie in einem Gerichtsprozess übersetzen soll und in der Folge extremen Anfeindungen ausgesetzt ist. Der Prozess ist nicht irgendeiner, sondern der von Staatsanwalt Fritz Bauer initiierte Auschwitz-Prozess und damit der Beginn der Aufarbeitung von Deutschlands Verbrechen im Nationalsozialismus. Showrunnerin Annette Hess („Kudamm 56-63“, „Weissensee“) zeigt in der Verfilmung ihres eigenen, gleichnamigen Romans Deutsches Haus schonungslos die verkrusteten Nazistrukturen unterhalb der Oberfläche der Nachkriegsgesellschaft, die Lügen der Schuldigen und die Verweigerung von Schuldeinsicht. Mit Max von der Groeben („Die Mittagsfrau“), Anke Engelke („Deutschland 89“, „Eingeschlossene Gesellschaft“), Iris Berben, Henry Hübchen („Ze Network“, „Stasikomödie“) und Sabin Tambrea („Babylon Berlin“, „Narziss und Goldmund“) bietet die Serie ein Starensemble.