„Die Verwilderung“ von Martin Lechner

Wer über die Annahme hinwegliest, „Die Verwilderung“ von Martin Lechner sei bloß eine dürftig verhüllte Allegorie auf die Selbstfremdheit während der Pubertät, wird belohnt.
Die „Verwilderung“ von Martin Lechner strotzt vor Fabulierfreude, Detailverliebtheit und fast schon enervierend realistischen Dialogen.
Marlies könnte es besser haben: Nicht nur ist der neue Freund ihrer Mutter ein hoffnungsloser Schauspieler und Prolet; hat sie sich in einen chronisch ghostenden Snob verliebt und eine Bushaltestelle zu Schrott gefahren; muss sie die Sommerferien bei ihrer nahezu dementen Großmutter verbringen, um ihr das wertvolle Haus abzuschwatzen – nein, aus ihrem Zeigefinger wächst auch noch eine spitze Tierklaue, die es um jeden Preis zu verstecken gilt.
Wer über die Annahme hinwegliest, „Die Verwilderung“ sei bloß eine dürftig verhüllte Allegorie auf die Selbstfremdheit während der Pubertät, wird mit einer schier unbändigen Fabulierfreude, Detailverliebtheit und fast schon enervierend realistischen Dialogen belohnt.
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