Dirty Projectors: 5 EPs
Dirty-Projectors-Kopf David Longstreth hat seine Band mit 5 EPs neu entworfen. Im Verbund bilden sie einen dynamischen Breitbandsound.
Sein düsteres Meisterwerk „Dirty Projectors“ aus dem Jahr 2017 hat er im Alleingang vollbracht, doch inzwischen ist David Longstreth längst wieder von neuen Mitstreiter*innen umgeben. Quasi als Liebeserklärung an sein neues Ensemble hat der von L.A. aus agierende Songwriter im Laufe des Jahres fünf sehr heterogene EPs rausgebracht: Die Stimme von Gitarristin Maia Friedman wärmt die akustischen Folk-Kompositionen von „Windows open“, Schlagzeugerin Felicia Douglass prägt „Flight Tower“ mit Future Soul, und für „Earth Crisis“ bettet Keyboarderin Kristin Slipp ihre Sopranstimme auf experimentellen Orchestercollagen.
„Super João“ ist dagegen eine Hommage an Bossa-Nova-Erfinder Gilberto João, auf der nur Longstreths zarter Gesang und rhythmische Gitarrenakkorde zu hören sind. Doch uneingeschränkter Höhepunkt ist die fünfte EP, die parallel zum Gesamtzyklus auch einzeln erscheint: Auf „Ring Road“ sind alle vier Stimmen zu hören. Im Verbund greifen sie die innovativen Ansätze der Vorgänger auf, um sie zu einem dynamischen Breitbandsound zu verbinden. Songs wie „No Studying“ und „My Possession“ schüren die Erwartung, dass von der aktuellen Formation der Dirty Projectors schon ganz bald wieder ein Meisterwerk zu erwarten ist.