„Dreamweaver“ von Trentemøller: In psychedelischer Bestform
Mit seinem siebten Album läuft Trentemøller dramaturgisch zur Hochform auf. Ob das an der neugewonnenen Verantwortung liegt?
Natürlich hat Anders Trentemøller seinen zeitlosen Sound mit dieser einzigartigen Kombi aus Electro, Dreampop und Shoegaze längst gefunden – und doch wagt sich der mittlerweile 51-jährige Produzent und Musiker mit jedem Album in das Unbekannte: „Dreamweaver“ ist sein mit Abstand psychedelischstes Werk, auf dem er sogar Folk-Elemente samt Americana-Sprengsel einarbeitet.
Vor allem aber überzeugt das siebte Album durch eine nahezu perfekte Dramaturgie, denn inmitten der introspektiven Stücke platziert er stimmig die Songs „Behind my Eyes“ und „In a Storm“ (neben „Closure“ der einzige instrumentale Track der Platte), die jeden Waveclub auseinandernehmen. Vorbei sind die Tage der unzähligen Gastsänger:innen: Nachdem Trentemøller schon beim Vorgänger „Memoria“ ausschließlich mit seiner Partnerin Lisbet Fritze gearbeitet hat, übernimmt hier die Isländerin Disa sämtliche Vocals. Und auch das erklärt seine momentane Hochform: Sogar Texte und Gesangsmelodien verantwortet jetzt einzig Trentemøller.