„Ein menschlicher Fehler“ von Kim Hye-Jin
Mit „Ein menschlicher Fehler“ findet Kim Hye-Jin die universelle Perspektive in der Nahaufnahme.
Im Nachwort erklärt Kim Hey-Jin, der US-Film „Nomadland“ sei eine große Inspiration für „Ein menschlicher Fehler“ gewesen.
Früher hat Hae-Su an die Macht der Worte geglaubt: Als gefeierte Psychotherapeutin war sie sogar regelmäßig im Fernsehen zu sehen. Doch eine Aussage in einer Talkshow hat dazu geführt, dass sich ein Schauspieler das Leben genommen hat. Seitdem hat sie alles verloren, lebt im Verborgenen und verlässt nur nachts das Haus. Erst die Begegnung mit der Schülerin Se-I, die auf ihre Art ebenso einsam ist wie Hae-Su, holt sie ins Leben zurück. Gemeinsam kümmern sich die beiden um einen Straßenkater – und immer mehr auch umeinander.
Kim Hye-Jin findet die universelle Perspektive in der Nahaufnahme: Ihre Romane sind – trotz der Fokussierung auf die Gedanken einer einzelnen Figur – immer auch Porträts der koreanischen Gesellschaft, die sie als überwältigende, oft erbarmungslose Hintergrundkulisse zeichnet. Doch natürlich lässt sich ihr neues Buch auch auf andere Gesellschaften übertragen – das macht die Autorin selbst deutlich, indem sie im Nachwort erklärt, der US-Film „Nomadland“ sei eine große Inspiration gewesen.
Mit „Ein menschlicher Fehler“ hat es Kim Hey-Jin auf unsere Liste der besten Bücher im September 2024 geschafft.