„LVL UP“ von Eli Preiss: Wiener Flow
Ganz entspannt und souverän pendelt Eli Preiss aus Wien auf ihrem Debüt „LVL UP“ zwischen Rap und R’n’B.
Es ist auch 2022 noch nicht einfach, als Frau den Rap erobern zu wollen. Eli Preiss aus Wien hat genau das vor und fasst den Struggle knapp in einem Zweizeiler zusammen: „Ich existiere nur, schon fühlen sich Rapper angegriffen/Mach’ nur mein Ding, schon denken Bitches, es wär’ Competition“. Umso bemerkenswerter, wie entspannt und souverän sie über die 14 Tracks auf „LVL UP“ hinwegflowt. Das Debüt ist als loses Konzeptalbum angelegt, doch Gaming schlägt sich vor allem in den Titeln nieder, während sich Eli thematisch mit Sex („Endboss“), der eigenen Geschichte („Schon immer so“), Depressionen („Bleib still“) oder eben der toxischen Branche („Glühheiße Wüste“) befasst. Ihr Sound zwischen Rap und R’n’B ist dabei durchgehend stilsicher, bekommt jedoch bei aller Wiener Coolness auf Albumlänge etwas Gleichförmiges, was vor allem an den manchmal verzagten Pop-Trap-Beats liegt – umso mehr freuen Auflockerungen wie der Drum-n-Bass-Ausflug „Sim(ulation)“.