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„Das Meer der endlosen Ruhe“ von Emily St. John Mandel

Buchcover „Das Meer der endlosen Ruhe“ von Emily St. John Mandel

Mit „Das Meer der endlosen Ruhe“ konstruiert Emily St. John Mandel ein Zeitreise-Narrativ, bei dem am Ende alle Puzzleteile zusammenpassen.

Bei „Das Meer der endlosen Ruhe“ baut Emily St. John Mandel auch Referenzen an ihre früheren Bücher ein.

Ein britischer Adliger, der 1912 nach Kanada aufbricht und im Wald etwas Seltsames sieht. Eine junge Frau, die hundert Jahre später dieselbe Anomalie filmt. Eine Schriftstellerin, die 2203 eine Lesereise um die Welt macht, während eine Pandemie Fahrt aufnimmt. Und ein Zeitreisender aus dem Jahr 2401, der sie alle befragt, um das Rätsel aus dem Wald zu lösen. Emily St. John Mandel will viel mit ihrem neuen Roman, der wie die Vorgänger zum Bestseller in den USA geworden ist: die Corona-Pandemie verarbeiten, Referenzen an ihre früheren Büchern einbauen, ein Zeitreise-Narrativ konstruieren, bei dem am Ende alle Puzzleteile zusammenpassen.

Dass ihr das alles gelingt, ohne bemüht zu wirken, ist beeindruckend – noch dazu, weil Mandel dazu weniger als 300 Seiten braucht. Fast wünscht man sich, sie hätte sich noch ein paar Hundert mehr gegönnt, denn bei weitem nicht alles Potenzial der Prämisse scheint ausgeschöpft. Schade außerdem, dass als Erklärung für das Loch in der Zeit ausgerechnet die fade Simulations-Hypothese herangeführt wird, die schon heute als totdiskutiert gelten kann – und erst recht in 200 Jahren.

Mit „Das Meer der endlosen Ruhe“ hat es Emily St. John Mandel auf unsere Liste der besten Bücher im September 2023 geschafft.

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