Eyolf Dale: Being
Die Königsdisziplin des Jazz: Eyolf Dales erstes Trio-Album ist gut genug für ein Best-of.
„Erst wollte ich sicherstellen, dass ich etwas zu sagen habe – und dann ein Trio-Album machen“, meint Eyolf Dale. Der norwegische Pianist hat schon bemerkenswerte Platten solo, als Duo und im Oktett aufgenommen – aber nie im Trio. Für diese Königsdisziplin des Modern Jazz hat Dale nun eine neue Band zusammengestellt, und „Being“ fühlt sich beinahe wie eine Best-of von Dale an.
Hier kann der 35-Jährige alle Facetten seines Könnens zeigen: Der Opener „Lonely Banker“ ist ein bemerkenswertes impressionistisches Kleinod voller folkloristischer Ideen. Ähnlich „Behind 315“, das durch Per Zanussis singende Säge einen unheimlichen Touch bekommt. Der Bassist entwickelt gemeinsam mit den swingenden Tieftönen des Bandleaders satte Grooves, unterstützt vom sensiblen Schlagzeug-Veteranen Audun Kleive. Wie für norwegische Jazzer typisch, lässt auch Dale die Musik mit viel Platz zwischen den Noten atmen. Eine intelligentere, feinsinnigere Trioplatte wird es in diesem Jahr wohl nicht mehr geben.