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Federico Albanese: „Before and now seems infinite“

Federico Albanese
(Foto: Linda Rosa Saal)

Auch, wer die Kombination „Klavier + Elektro“ sonst satt hat, sollte diesem Album eine Chance geben.

Huch, natürlich gehört das neue Album des italienischen Komponisten und Pianisten Federico Albanese ganz eigentlich ein paar Seiten weiter vorne in die Abteilung „Jazz + Klassik“. Doch dann besteht die Gefahr, dass ihn all diejenigen verpassen, die der in den letzten Jahren etwas überstrapazierten Kombi aus Klaviermusik und sanfter Elektronik – nicht ganz zu unrecht – vorwerfen, oft kaum mehr als atmosphärisch-meditatives Geplätschere zu wollen.

Doch der in Berlin lebende Albanese ist am Klavier ein großer, tiefenscharfer Erzähler, und hier setzt er sich sehr persönlich mit einem Gedanken des französischen Schriftstellers Marcel Proust auseinander: „Die Erinnerung an die Dinge der Vergangenheit ist nicht notwendigerweise die Erinnerung an die Dinge, wie sie waren.“ Albanese zieht Synthesizer, Bass, Field Recordings, Flöte, Klarinette und zwei Gastsänger:innen hinzu. Obaro Ejimive alias Ghostpoet ist auf „Feel again“ zu hören, und die großartige Marika Hackman singt „Summerside“ – was die Leser:innen dieser Plattenseiten sich nun wirklich auf gar keinen Fall entgehen lassen sollten.

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