Fontane-Literaturpreis 2021 geht an Judith Zander
Für ihren Roman „Johnny Ohneland“ erhält Judith Zander die mit 40 000 Euro dotierte Auszeichnung der Fontanestadt Neuruppin und des Landes Brandenburg.
Für ihren Roman „Johnny Ohneland“ erhält die Autorin Judith Zander den mit 40 000 Euro dotierten Fontane-Literaturpreis. Brandenburgs Kulturministerin Manja Schüle, der Neuruppiner Bürgermeister Nico Ruhle und die Juryvorsitzende Nadine Kreuzahler präsentierten heute, am 23. Juni, gemeinsam die Gewinnerin. Die Auszeichnung des Preises der Fontanestadt Neuruppin und des Landes Brandenburg findet in einem feierlichen Rahmen am 20. August in der Kulturkirche Neuruppin statt.
Fontane-Literaturpreis ermöglicht Stipendium
Mit dem Preis wird zum einen der Namensgeber Theodor Fontane gewürdigt, und anderen ermöglicht die Auszeichnung den Autor*innen ein zweijähriges Stipendium zur Fortsetzung erfolgreicher Veröffentlichungen. Zu dem gekürten Werk von Judith Zander beschreibt die brandenburgische Kulturministerin Manja Schüle: „,Johnny Ohneland‘ ist ein selbstbewusster Roman einer ostdeutschen Autorin: Judith Zander erzählt von einer Identitätssuche, die auch durchs geteilte Deutschland führt. Das Buch zieht einen tief hinein in die Erfahrungswelt eines sexuell nicht festgelegten Menschen – und thematisiert den DDR-Hintergrund der Hauptperson ohne die üblichen Klischees und Blaupausen. Judith Zander lädt dazu ein, unbekannte Universen zu erkunden und bekannte Welten neu zu entdecken. Ich finde: Sie ist eine großartige Fontane-Literaturpreisträgerin. Auf der Shortlist hatten wir vier starke Autorinnen und Autoren, die in ihren Büchern über Herkunft und Verlust, über gesellschaftlich zugewiesene Rollen, über Fremdsein und über Identität schreiben. Nur eine konnte den Preis gewinnen – aber: Die Lektüre aller Bücher lohnt“.
Auf der Shortlist, die eine unabhängige fünfköpfige Jury festgelegt hatte, standen neben Zander auch die drei Autor*innen Olivia Wenzel für ihren Roman „1000 Serpentinen Angst“, Björn Stephan für „Nur vom Weltraum aus ist die Erde blau“ sowie Anna Prizkau für ihr Buch „Fast ein neues Leben“.
Zu ihrer Auszeichnung sagt Judith Zander: „Über die Zuerkennung des Fontane-Literaturpreises freue ich mich außerordentlich; die Wertschätzung meines Romans ,Johnny Ohneland‘ macht mich gerade in dieser Zeit, in der es so viele Bücher nicht einfach haben, den Weg in die öffentliche Wahrnehmung zu finden, mehr als froh, und die großzügige Dotierung des Preises erleichtert mir das Leben und Schreiben erheblich. Ich hätte mir kaum einen besseren Preispaten als Theodor Fontane wünschen können, dessen scharfem, aber nie zynischem Blick fürs Detail bei Menschen und Dingen, für nur scheinbare Nebensächlichkeiten, ich mich sehr verbunden fühle.“