„Full Circle“: Steven Soderbergh mit hochkarätiger Krimiserie
Erfunden vno Ed Solomon, von Steven Soderbergh gedreht, besetzt mit Stars wie Zazie Beetz, Claire Danes und Timothy Olyphant: Die Serie „Full Circle“ startet auf RTL+.
Der Teenager Jared (Ethan Stoddard) hat keinen guten Stand bei seinen Eltern Sam Browne (Timothy Olyphant, „Amsterdam“) und seiner Frau Derek (Claire Danes, „Die Schlange von Essex“, „Homeland“). Ständig verliert der Junior sein teures iPhone oder wertvolle Klamottenteile. Jetzt ist es wieder so weit: Sneaker und Handy sind weg. Doch was sich als Verlorenheit in der Pubertät angedeutet hat, ist lediglich das Vorurteil der Eltern. In Wirklichkeit passiert hier was anderes – und dann wird Jared auch noch entführt. Ode etwa nicht? Die HBO-Max-Serie „Full Circle“, die abwechselnd in New York und im südamerikanischen Kleinstaat Guyana spielt, kann jetzt auf RTL+ gestreamt werden. Regisseur ist kein Geringerer als Steven Soderbergh („Ocean’s“-Trilogie, „Der Informant“), ihr Schöpfer und Drehbuchautor ist Ed Solomon („Men in Black“). Orientiert hat er sich dabei an Kurosawas Film „Himmel und Hölle“ von 1963.
Dabei fängt die Serie „Full Circle“ ja ganz anders an. Savitri Mahabir (sie heißt in ihren Kreisen auch kurz Auntie M) ist eine von CCH Pounder („3 Body Problem“, die „Avatar“-Filme) gespielte Gangsterchefin mit starken, aber auch undurchschaubaren familiären und kriminellen Verbindungen ins schon erwähnte Guyana. Da es hier gerade eine offene Rechnung zu begleichen gilt, die offensichtlich stark mit Voodoo zu tun hat, sind die kriminellen Aktivitäten der Serie nicht logisch zu erklären: Irgendwelche Kreise müssen geschlossen werden, die Zahl P spielt bei einer Lösegeldforderung eine starke Rolle, aber auch ganz materiell das Limit von Dereks Vater (Dennis Quaid) im Casino und der genaue Ort der Geldübergabe im Washinton Square Park in New York. Und die sexuellen Eskapaden von Sam Browne von vor vielen Jahren nicht weniger als die geschäftlichen Aktivitäten seiner Frau. Am besten scheint da schon sehr bald die Ermittlerin Melody Harmony (Zazie Beetz, „Joker: Folie à Deux“, „Bullett Train“) durchzublicken, deren Name nicht gerade Motto für ihr Auftreten sowohl privat als auch dienstlich ist.
Kurz gesagt: „Full Circle“ ist nach drei gesichteten der insgesamt sechs Folgen sehr spannend und kurzweilig, verlangt aber konzentriertes Zuschauen, wenn man nicht abgehängt werden will.