Godemann Bauder Duo
Auf „Beautiful Mind“ vom Godemann Bauder Duo greifen die harmonischen Entwicklungen perfekt ineinander und eskalieren an keiner Stelle.
Massoud Godemann pflegt einen durch und durch traditionellen Ton auf seiner dickbauchigen, betagten Gibson. Skalen und Akkordfolgen spiegeln das Erbe jener Ära, in der sich die Gitarre dank so großartiger Musiker wie Joe Pass oder Wes Montgomery zur Solistin im Jazz emporkämpfen konnte. Im Duo mit Kontrabassist Gerd Bauder dickt der in Hamburg lebende Godemann sein Spiel noch mit ein wenig Chorus, Delay und Hall an – just so weit, dass komfortabler Raumklang entsteht und nicht etwa ein Eindruck von Effekthascherei aufkommt. „Beautiful Mind“ ist für das Album wie für den Opener ein sinnfälliger Titel, denn hier sind zwei am Werk, denen jeder böse Gedanke fremd zu sein scheint. Ob Singlenotes oder harmonische Entwicklungen – alles greift perfekt ineinander und eskaliert an keiner Stelle. Die Solopassagen werden fast schon eine Spur zu defensiv angegangen. So ist „Beautiful Mind“ vom Godemann Bauder Duo in der Summe der passende Soundtrack für jene privaten Momente, in denen sich Geist und Seele nicht so recht zwischen gedankenfreier Versenkung oder konzentrierter Meditation entscheiden können.
Hier geht es zu unserem Jazzthema der Vorwoche: Prog und Jazzrock aus der Oldschool