„Hardly the same Snake“ von Skinny Pelembe: Johnny Cash und der Wu-Tang Clan
„Hardly the same Snake“ ist nicht nur eine inhaltliche, sondern vor allem eine musikalische Häutung des Postrockers Skinny Pelembe.
Eigentlich war Skinny Pelembes zweites Album bereits im Kasten, doch ein weiteres Mal die Ein-Mann-Band zu geben, konnte dem ambitionierten Südafrikaner unmöglich gerecht werden. Also hat der in Nordengland aufgewachsene Musiker kurzerhand das fertige Album zerstückelt, gesampelt und neu zusammengesetzt. Das Ergebnis ist „Hardly the same Snake“ – ein schepperndes wie introspektiv-poetisches Postrockalbum, auf dem Pelembes Vorbilder Johnny Cash und der Wu-Tang Clan gleichermaßen ihren Fußabdruck hinterlassen.
So bricht auf dem Titelsong eine Desertrockgitarre durch Pelembes klagenden Bariton, der, wie auch mit „Deadman Deadman Deadman“ und „Well, there’s a first“, die Endlichkeit zu verstehen versucht. All dies kulminiert in der tieftraurigen Saloon-Pianoballade „Like a Heart won’t beat“. Doch Pelembe verlässt ständig die angestammt-staubigen Wüstenpfade, beschuldigt im Dub-Duktus die UK-Regierung der Korruption, häutet sich auf einem ruckelnden Instrumental mit Afrobeat-Anspielungen aus der Alienation und offenbart den Hörer:innen über einen Morsekurs, den „Secret Hiding Place“ seiner Kindheit. Kleiner Tipp: Google nach 53°31’42.7″N 1°04’11.0″W fragen.