„Honey from a Weed“ von Dews: Vom Verstecken und Wohlfühlen
Niemand ist so wandelbar wie Pola Levy. Mit Maurice Meyer bildet sie nun das elegische Wavepopduo Dews und nutzt die Fähigkeit der Verwandlung.
Pola Levy trifft man oft an Orten, an denen man sich wohlfühlt: auf den aktuellen Messer-Album etwa oder bei einem Konzert von Jens Friebe, in dessen Band sie plötzlich mitspielt. Zugleich ist die Musikerin aber auch eine Meisterin des Versteckens, denn als Teil des Riot-Pop-Duos Zucker mischt sie 2013 zwar die Hamburger Indieszene auf, indem sie Konzerte mit Trümmer und Der Ringer spielt oder auch mal einen Song auf einer Compilation veröffentlicht, doch das Debütalbum von Levy und Chris Schalko erscheint dann erst im Jahr 2022.
Zwischendurch entwirft sie mal eben Chor-Arrangements für Pantha Du Prince, schreibt mit Carsten „Erobique“ Meyer ein Theaterstück über DDR-Musik – und lernt in irgendeinem Proberaum einen gewissen Maurice Meyer kennen. Mit dem Multiinstrumentalisten bildet sie nun Dews und veröffentlicht auf dem Debütalbum einen so düsteren und zugleich wunderbar elegischen Wavepop, der bestenfalls noch Bat For Lashes als Referenz zulässt. Levy singt in Songs wie „Dark Places“ von den Orten in uns, die wir gern verbergen – und sie verwandelt sie in Orte, an denen wir uns wohlfühlen.