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„Honey“ von Victor Lodato

Buchcover „Honey“ von Victor Lodato

Bei „Honey“ von Victor Lodato geht es um eine Mafiafamilie in New Jersey – und im Zentrum steht eine über 80 Jahre alte Frau.

Es fällt schwer, beim Lesen von „Honey“ von Victor Lodato nicht an „Die Sopranos“ zu denken – immerhin geht es um eine Mafiafamilie in New Jersey. Doch dass eine Frau, noch dazu eine über 80 Jahre alte, im Zentrum steht, ist nicht nur bei Gangstergeschichten die absolute Ausnahme. So sind Honey Fasingas Eltern und Bruder auch schon lange tot, zu ihrem Neffen und seiner Familie hat sie ein angespanntes Verhältnis. Tatsächlich hat sie den Großteil ihres Lebens in Los Angeles verbracht, wollte nichts mit den Machenschaften ihrer Verwandten zu tun haben. Nun wohnt sie doch wieder in ihrem Elternhaus, aber ein ruhiger Lebensabend ist ihr nicht vergönnt: Ihr Liebhaber stirbt, ihre junge Nachbarin fährt ihren Kirschbaum um, und dann verschwindet auch noch ihr Großneffe. Honey muss die Dinge in die Hand nehmen, auch wenn ihre Knochen schmerzen – und sich ein halb so alter Mann gar in sie verliebt …

Mit Honey hat Lodato eine unvergessliche Hauptfigur geschaffen: unabhängig und verletzlich, eitel und großzügig, witzig und sentimental, eine Kunstliebhaberin und Modekennerin, die gern mal Wein und Valium mischt. Sie hat es geschafft, sich ein eigenes Leben zu bauen, doch leidet bis heute heimlich unter den Traumata und der Gewalt ihrer Jugend. Lodato, selbst Spross einer italienischstämmigen Familie aus New Jersey, hat mit dem Roman auch seine eigene Geschichte verarbeitet – aber eine höchst ungewöhnliche, dafür umso packendere Perspektive gewählt.

Hat es „Honey“ von Victor Lodato auf unsere Liste der besten Bücher im November 2024 geschafft?

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