„How to grow a Sunflower underwater“ von Alex The Astronaut: Ich-Musik
„How to grow a Sunflower underwater“ von Alex The Astronaut verhandelt ein wenig überambitioniert die Herausforderungen des Erwachsenwerdens.
Philosophische Fragen sind schwer zu beantworten. Alex The Astronaut versucht es trotzdem und beleuchtet auf ihrem zweiten Album neben der Titelfrage nach Unterwassersonnenblumenwachstum die üblichen Auseinandersetzungen der Generation zwischen 20 und 30. Dass es dabei weniger um gesellschaftlich komplexe Sachverhalte als um schlichte Nabelschau zwischen „Growing Up“, „Haircut“ und psychischen Themen von ADS bis PTBS geht, ist wohl ein Generationenproblem.
Die Australierin, die mit ihrem Debütalbum „The Theory of absolutely nothing“ charmant nonchalanten Folk präsentiert hat, zeigt sich auf „How to grow a Sunflower underwater“ überambitioniert: Kein Song, der nicht ohne volle Dröhnung auskommt. Klavier, Geigen und andere orchestrale Sperenzchen verleihen Alex’ ohnehin inbrünstigem Gesang den nötigen Wumms, um auf Festivalbühnen für Furore zu sorgen. Es ist völlig in Ordnung, Akustikgitarrenfolk für überkochenden Indiepop zu vernachlässigen, nur passt das bei Alex The Astronaut nicht ganz zu der Hippieattitüde, nach der alles mit ein paar Sonnenblumen viel freundlicher aussehe. Ein paar ruhige, introvertierte Momente hätten der Platte gutgetan. Statt philosophisch geklärt, fühlt man sich wie aus der emotionalen Achterbahn gefallen.