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I Break Horses: Warnings

I Break Horses: Warnings
I Break Horses: Warnings (Foto: Bella Union)

„Warnings“ mag wie der Soundtrack zu einem fiktiven Film klingen, doch entgehen I Break Horses der Melancholie-Falle mit gezielten Störungen.

Dass „Warnings“ über lange Strecken klingt wie der Soundtrack zu einem fiktiven Film, ist kein Zufall. Zum Komponieren hat sich Maria Lindén nämlich buchstäblich an ihren Lieblingsfilmen entlangimprovisiert. Welche das waren, bleibt geheim, aber es ist gut möglich, dass Nicolas Winding Refns „Drive“ dazugehört. Dieselbe verträumte, bittersüße Nostalgie dominiert nämlich auch auf „Warnings“ – obwohl Lindén ihrem synthgebastelten Shoegaze auch mal aktuelle Noten verleiht, wie die subtilen Trap-Hi-Hats im Mitteltrack „The Prophet“.

I Break Horses entkommen der Melancholie-Falle

Stellenweise gerät die Substanz des Albums in Gefahr, hinter der schönen Melancholie zu verschwinden. Aber I Break Horses kriegen die Kurve: Auf „Death Engine“, auch textlich erstaunlich düster, folgt ein beklemmendes Instrumental. Und der Closer „Depression Tourist“, auf dem nur noch Lindéns verzerrte Stimme zu hören ist, macht unwiderruflich klar, dass der Schleier des Traums zerrissen ist: Wir sind wieder wach und in der Wirklichkeit angekommen. Die ist zwar nicht ganz so hübsch, aber dafür real. mj

Warnings erscheint am 8. Mai bei Bella Union.

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