„I can feel my Dreams“ von Damian Dalla Torre
Ausgerechnet seine Nähe zum Pop befähigt den Saxofonisten der Crucchi Gang, einen zukünftigen Klassiker des Ambient zu veröffentlichen..
Der Morgen eines schönen Sommertages lässt sich auf Social Media begrüßen, mit Frühsport oder Müsli. Unsere Empfehlung: Damian Dalla Torres neues Album auflegen, dazu ein Heißgetränk nach Wahl. Gerade wenn der Geist noch umnebelt ist, die Koordination nach acht Stunden in der Horizontalen noch wackelig, spürt man den soeben abgerissenen Träumen vortrefflich mit „I can feel my Dreams“ hinterher. Der studierte Jazzer Dalla Torre, der in der Experimental-Hochburg Leipzig lebt, gehört als Saxofonist zum Line-up feiner Bands wie der Crucchi Gang.
Der Mann weiß, was gute Popsongs brauchen – und wie man sie dekonstruiert. Vielleicht ufern seine fein ziselierten Ambient-Kunstwerke deshalb nie ganz aus, bleiben ungreifbar und verträumt, aber nicht beliebig. Jede Menge Field Recordings, Harfen, Blasinstrumente, Stimmen und Gitarren sind in das Album geflossen – Dalla Torre hat sie in der Postproduktion so liebevoll verfremdet, dass sie nach warmherziger Filmmusik klingen. Fühlt sich nach einem künftigen Klassiker des Ambient an.