Jahresrückblick: Die zehn wichtigsten Filme 2019
Das Kinojahr 2019 neigt sich dem Ende zu. Hier sind unsere zehn Filme des Jahres: Von Tarantino und Scorsese bis Marvel und Joker ist alles dabei.
Ein Jahresrückblick schließt immer etwas ab. Aber er kann auch der Anfang von etwas sein. Nämlich von dem Wunsch, die herausragenden Filme des zu Ende gehende Jahres nachzuholen, die man noch nicht gesehen hat.
Hier unsere Favoriten, die direkt mit einem Favoriten anfangen:
The Favourite – Intrigen und Irrsinn
Mit diebischer Freude an Intrigen und Machtspielchen lässt Regisseur Yorgos Lanthimos seine Stars Emma Stone und Rachel Weisz um den englischen Thron von Königin Anne (Oscar-prämiert: Olivia Colman) ringen.
Gundermann
Andreas Dresen inszeniert das Biopic über den Weimarer Liedermacher Gerhard Gundermann als ostdeutsches Melodram. In der Hauptrolle ein Erlebnis: Alexander Scheer
Green Book – Eine besondere Freundschaft
Klassisches Oscar-Kino, das dann auch drei Oscars gewann: Weißer Chaffeur und schwarzer Jazzpianist werden bei einer Konzertreise Freunde und überwinden Rassegrenzen.
Avengers: Endgame
Kann der erfolgreichste Film aller Zeiten auch einer der besten des Jahres ein? Ja, wenn er eine über zehn Jahre und zwei Dutzend Filme hinweg aufgebaute Saga mit einem Knall zu Ende führt.
Stan & Ollie
Meisterhaftes Biopic mit meisterhafter Mimikry: Steve Coogan und John C. Reilly verkörpern Stan Laurel und Oliver Hardy so perfekt, dass man sich fragt: Verkörpern hier Stan Laurel und Oliver Hardy nicht vielleicht eher Steve Coogan und John C. Reilly?
Leid und Herrlichkeit
Und Antonio Banderas verkörpert Pedro Almodóvar. Zumindest hat er als alternder Regisseur mit Drogenproblem und Kreativblockade viel Ähnlichkeiten mit ihm. Wunderbare Autofiktion
Once upon a Time in Hollywood
Wieder einmal ändert Tarantino per Kinofiktion die Geschichte. Zwar killt er nicht gleich Hitler und Co. wie in „Ingourious Basterds“. Hier retten dafür zwei Hollywood-Drifter die Opfer des Manson-Clans. Quentin, alter Romantiker!
Systemsprenger
Junges deutsches Kino, gleich mal deutscher Oscar-Beitrag (leider nicht in die Endauswahl gekommen): Regiedebütantin Nora Fingscheidt sprengt mit ihrer Geschichte eines aggressiven Mädchens, das durch alle Raster des Sozialsystems fällt, die Grenzen des deutschen Filmsystems.
Joker
Joaquin Phoenix kriegt sicher den Oscar. Ansonsten ein kontroverser Film, dem man auch zu recht auch unterstellt, dass er das unterstützt, was er eigentlich kritisieren will: antidemokratischen Terror von vermeintlich sozial abgehängten weißen Männern
The Irishman
Goodbye, Marty: Martin Scorsese unternimmt eine wohl letzte Zeitreise durch die US-Mafiageschichte und spendiert De Niro und Pacino eine digitale Verjüngungskur. Altmodisch, im besten und schlechtesten Sinne des Wortes