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Julia Marcell: Skull Echo

Julia Marcell: Skull Echo
Julia Marcell: Skull Echo (Foto: Long Branch Records)

Julia Marcell verliert sich über weite Strecken in Pathos und Kitsch. Bitte in der Gruft versenken und auf die Auferstehung der Künstlerin hoffen.

Keine Ahnung, warum Julia Marcell ihr neues Album nach dem Echo von Totenköpfen benannt hat – vielleicht weil der Sound so gruselig ist? Sorry! Aber tatsächlich wirken hier die ersten Songs mit ihren gewittrigen Beats und blechernem Gesang so quälend wie ein Auftritt beim Eurovision Song Contest Anfang der 90er. Wobei sich dort ja manches immer noch nicht ins Jetzt retten konnte.

Julia Marcell wird ihren Vorbildern nicht gerecht

Wie auch immer: Den Vorbildern Björk, The Knife, Róisin Murphy oder gar St. Vincent wird die polnische Wahlberlinerin bei weitem nicht gerecht – zu wenig Raffinesse und Eleganz, zu viel Pathos und Kitsch. Besser wird es, wenn Marcell den gestrigen Clubsound ausstellt und sich auf Pop konzentriert: Songs wie „Nostalgic“, „The Odds“ oder „Houses of Glass“ könnten locker als Divenpop à la Celine Dion durchgehen – und das ist auf jeden Fall positiv gemeint. Der Rest schmiert leider wieder ab, bis hin zum experimentell gemeinten, aber leider nur quälenden, digital verfremdeten Orchester. Diese Platte bitte in der Gruft versenken und auf die Auferstehung der Künstlerin hoffen. vr

Skull Echo erscheint am  auf Long Branch Records.

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