„Mount Copenhagen“ von Kaspar Colling Nielsen: Der Berg ruft
Die 17 Kurzgeschichten von „Mount Copenhagen“ stecken voller Erfindungsreichtum und Spaß am Erzählen.
Was, wenn die dänische Regierung vor über 200 Jahren beschlossen hätte, in der Nähe von Kopenhagen einen künstlichen, kilometerhohen Berg aufzuschütten? In „Mount Copenhagen“ von Kaspar Colling Nielsen ist das Wunder schon vollbracht. In 17 Kurzgeschichten erkundet der Autor, welche Auswirkungen ein solches Projekt auf unsere Realität haben könnte.
Manche Erzählungen von „Mount Copenhagen“ haben dabei direkt mit dem Berg zu tun, andere spielen nur in seiner Sichtweite. Viele haben fantastische Untertöne und erinnern wahlweise an Calvino, Murakami oder Setz: Ein Arzt lässt sich zum Vogelmenschen umoperieren und inspiriert damit Millionen, es ihm gleichzutun; ein Marathonläufer hat eine Vision von Gott; ein Astronom findet etwas Unglaubliches über unser Universum heraus.
„Mount Copenhagen“ von Kaspar Colling Nielsen ist ein kurzes, aber ungemein dichtes Buch
Colling Nielsen steckt voller Erfindungsreichtum und Spaß am Erzählen, doch seine Sammlung ist zugleich durchwoben von Zynismus und groteskem Horror, der sich nicht nur in den immer wiederkehrenden freiwilligen und unfreiwilligen Verstümmelungen äußert. Dann wieder überrascht Caspar Colling Nielsen mit seiner Einfühlsamkeit. Ein kurzes, aber ungemein dichtes Buch.