„Kein Geld, kein Glück, kein Sprit“ von Heinz Strunk

Mit „Kein Geld, kein Glück, kein Sprit“ beweist Heinz Strunk erneut: Er schreibt seine komischen Texte aus der Position absolut niederschmetternder Tragik des Lebens.
Damit klar ist, wo der Autor stilistisch herkommt: Heinz Strunk war Max Goldts Nachfolger als Kolumnist des Satiremagazins Titanic. Dass Strunk seine komischen Texte aus der Position absolut niederschmetternder Tragik des Lebens schreibt, sollte bekannt sein. „Kein Geld Kein Glück Kein Sprit“ ist eine Sammlung solcher Erzählungen, die von Menschen diesseits und oft jenseits der 50 handeln und die auf unterschiedliche Weise vom Leben schwer gebeutelt sind: Einsamkeit, tiefe Verbitterung, aber auch extreme, behandlungsbedürftige Schüchternheit quälen sie.
Bei Strunk entsteht aus einem nicht weggehenden Schluckauf die Planung eins Suizids per Sprung von der Hamburger Köhlbrandbrücke. Dass man so was bei diesem Autor ahnt, ist klar. Nicht klar ist, wie Strunk seine Geschichten ins immer noch Tragischere und Absurde steigert, wenn ein alternder Rockstar backstage stirbt; wenn ein stinkreicher einsamer alter Mann einen niederschmetternden Weg aus der Einsamkeit findet und im Luxusressort die Empathielosigkeit der alten, auf ihre heißgeliebte Scampipfanne wartenden Menschen gnadenlos vorgeführt wird.
Hat es Heinz Strunk mit „Kein Geld, Kein Glück, kein Sprit“ auf unsere Liste der besten Bücher im September 2025 geschafft?