„M – Eine Stadt sucht einen Mörder“: Free-TV-Premiere auf 3sat
Fünf Jahre nach ihrem Start auf RTL+ kommt die Serie „M – Eine Stadt sucht einen Mörder“ von David Schalko erstmals im Free-TV bei 3sat. Die Serie ist eine moderne Adaption des Thrillers von Fritz Lang aus dem Jahr 1931:
Die Serie „M – Eine Stadt sucht einen Mörder“ des Regisseurs David Schalko ist nicht nur eine gelungene in die Gegenwart versetzte Adaption des gleichnamigen Films von Fritz Lang aus dem Jahr 1931. Die Thrillerserie – Regisseur David Schalko hat die Handlung von Berlin nach Wien verlegt – ist vor allem auch eine schonungslose Bilanz des zu allem bereiten Rechtspopulismus, damals – 2019 in Österreich verortet, inzwischen europaweit und weltweit zu Hause und viel mehr als nur noch Populismus. „M – Eine Stadt sucht einen Mörder“ wird jetzt auf 3sat ausgestrahlt und ist damit erstmals im Free-TV zu sehen. Alternativ kann man die Serie nur als Kauftitel bei Amazon Prime Video oder Apple TV+ streamen.
Regisseur David Schalko (Interview zur Serie „Ich und die anderen“, „Kafka“) hat mit der Serie „M – Eine Stadt sucht einen Mörder“ ein Ensemblestück der Extraklasse abgeliefert. In vielen Fällen konnte Schalko Stars selbst für kleine Nebenrollen gewinnen, und obwohl die Handlung inhaltlich eigentlich sehr zerfastert, merkt man das beim Schauen nicht. Schalko ist es gelungen, durch ästhetische Kniffe eine Kohärenz zu schaffen, die oftmals bis zu drei parallelgeschnittene Handlungsstränge zu einer Einheit verschelzen und die Menschen beim Zuschauen zu einer – nenen wir es nur Stimmung oder gar Gefühl? – inneren Haltung zu bewegen, die sich auf alle diese Stränge überträgt. Ganz deutlich tritt das zum Beispiel in dem Moment auf, in dem sowohl die staatlichen Organe ihre Vorgehensweise neue justieren als auch die Unterwelt ihre Suche nach dem Mörder ganz neu aufstellt, weil sie ihre kriminellen Geschäfte aufgrund der Polizeipräsenz in den Straßen der Stadt schwer gefährdet sieht. Erfolglose Ermittlerinnen und Ermittler, getrieben von einem rechtspopulistischen Innenminister, der Kanzler werden möchte, und einem rechtsradikalen Verleger, der das Land gern faschistisch regiert sähe, betreiben ihre Nachforschungen vor allem auch unter dem Blickwinkel der Karrieremöglichkeiten. Und so verändert sich das gesellschaftspolitische Klima immer mehr nach rechts, während der Mörder sein Spiel mit den Behörden treibt.
Die Stars wurden oben schon mal kurz erwähnt, jetzt sollen wenigstens einige von ihnen kurz namentlich erwähnt werden Lars Eidinger („Babylon Berlin“, „Faking Hitler“) spielt den bald schon verdächtigten Vater der verschwundenen Elsie, Moritz Bleibtreu („Transatlantic“, „Viktor bringt’s“) den faschistischen Verleger, und Volksbühne-Schauspielerin Sophie Rois („Ich und die anderen“, „Berlin Nobody“) den Gansterboss, genannt Die Wilde. Überhaupt Bühnenstars: Die Ermittlerin wird von der Burgtheaterschauspielerin Sarah Viktoria Frick gegeben, Verena Altenberger war wiederholt die Buhlschaft beim „Jedermann“ in Salzburg an der Seite von Lars Eidinger, hier spielt sie als Gattin Eidingers die Mutter von Elsie.