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„Deciphering the Message“ von Makaya McCraven: Was ist live, was ist das Sample?

Plattencover „Deciphering the Message“ von Makaya McCraven
(Foto: Blue Note)

Auf „Deciphering the Message“ hat der US-Schlagzeuger verstorbene Instrumentalisten wie Art Blakey und Horace Silver gesamplet und mit frischen Beats angereichert.

Makaya McCraven liebt Nas. Und Art Blakey. Die Verbindung von HipHop und Jazz hat den US-Schlagzeuger schon immer gereizt. Zuletzt hat der Chicagoer Beat-Bastler auf brillante Art ein Album des Rap-Urvaters Gil Scott-Heron zurück zum Jazz geführt. Und nun: Blue Note. Das legendäre Label, das wie kein zweites für zeitlosen Modern Jazz in perfekter Tonqualität steht, hat McCraven bei der Auswertung seiner Archive Carte Blanche gegeben.

Der Drummer hat also längst verstorbene Instrumentalisten wie Blakey, Horace Silver und Hank Mobley gesamplet und behutsam mit frischen Beats angereichert. McCraven nennt es bescheiden ein „Remix-Projekt“ – dabei hat er mit langjährigen Begleitern wie Jeff Parker auch neue Soli und Themen eingespielt. Mit zum Spaß gehört die Frage: Was ist live, was ist das Sample? Die Originale sind unverkennbar, nur zuweilen erliegt McCraven der Versuchung, zu viele Spuren übereinander zu schichten. Dennoch sollte man das respektvoll montierte Deciphering the Message“ hören – und sei es wegen des grandiosen Drum-Sounds.

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