„Christmas“ von Michael Bublé: Pulli an und durch
Wer sich mit Weihnachten traditionell eher schwertut, sollte sich dieses Jahr ein Beispiel an Michael Bublé nehmen.
Das Pantheon der modernen Weihnachtsklassiker ist ein exklusiver Klub. Wham! sind natürlich mit „Last Christmas“ dabei, und Mariah Careys „All I want for Christmas is you“ dürfte noch in diesem Jahr die Milliarden-Marke bei Spotify knacken. Wenn es allerdings um den Vorsitz des fiktiven Klubs geht, thront ein Name über allen. Denn im Gegensatz zu George Michael oder Carey hat Michael Bublé nicht nur einen Song für die ewige Weihnachtsplaylist abgeliefert, sondern mit „Christmas“ gleich ein ganzes Album.
Das heißt ganz einfach „Christmas“ und beherrscht seit 2011 die Wohnzimmer, Einkaufszentren und Weihnachtsmärkte. Es wurde schon millionenfach verkauft und milliardenfach gestreamt – und das, obwohl die meisten Songs alte Bekannte sind. Dass diese Klassiker schon von Frank Sinatra, Nat King Cole oder Bing Crosby eingesungen wurden, macht es umso beeindruckender, dass Bublés Versionen heute für viele längst die einzig wahren sind.
Mit der Jubiläumsversion von „Christmas“ veröffentlicht Michael Bublé sieben neue Songs
Zum zehnten Jahrestag des Albums hat Bublé nun eine Jubiläumsversion von „Christmas“ veröffentlicht. Das „Super Deluxe Limited Edition Boxset“ beschert Fans nicht nur ein Wiedersehen mit Lieblingen wie „It’s beginning to look a lot like Christmas“ oder Bublés Interpretation von Klubkollegin Careys Überhit. Auf einer Bonus-CD hat der Kanadier sieben neue Songs gesammelt, darunter auch die von ihm mitgeschriebene Single „The Christmas Sweater“ und eine neu aufgenommene Version von „Let it snow!“. „Winter Wonderland“ hat Bublé im Duett mit Rod Stewart eingesungen. Außerdem gibt es ein Buch, eine Making-of-DVD, einen persönlichen Brief des Sängers an seine Fans sowie diverses Weihnachtszubehör: Karten, Schmuck und sechs Bögen Geschenkpapier.
Ist das nicht alles doch ein bisschen viel Weihnachten auf einmal? Nicht für Bublé, wie „The Christmas Sweater“ beweist. Darin nimmt der Sänger nämlich genau jede Weihnachtsmuffel aufs Korn, die dem Fest eher wenig abgewinnen können. „Everyone you know and everyone you don’t“, heißt es da, „Are wearing Christmas sweaters/So it’s crazy that you won‘t.“ Und im Refrain: „Put your Christmas sweater on/It’s got to be done/The uglier the better, hun/Don’t be the only one.“ Widerstand ist zwecklos, und Coolness wird sowieso überbewertet. Wer gerade 2021 Probleme hat, in die richtige Festtagsstimmung zu kommen, kann sich das getrost als Vorbild nehmen: Wenn selbst Michael Bublé sich noch immer für Weihnachten begeistern kann, sollte es dem Rest von uns umso leichter fallen.