Misha Mullov-Abbado: Dream Circus
Die Kompositionen von Misha Mullov-Abbado stecken voller Überraschungen, abwechselnd lebhaft und melancholisch. Ihre funkensprühende Freude ist ansteckend.
Der Guardian zählt ihn zum „Hot UK Jazz“, eine mexikanische Zeitung sieht ihn gar als kommende weltweite Jazz-Leitfigur: der Bassist Misha Mullov-Abbado. Als Sohn des italienischen Dirigenten Claudio Abbado und der russischen Violinistin Viktoria Mullova schien sein Weg schon in der Wiege vorgezeichnet. Doch Misha zeigte vor allem Interesse am Jazz –auch dank seiner Mutter, die ihm als Kind eine Bassgitarre schenkte.
Nun legt der Brite sein drittes Album vor, live aufgenommen mit einem Sextett: Drums, Piano, Trompete und zwei Saxophone. Produziert hat es der Däne Jasper Høiby, und wie die Musik von dessen Trio Phronesis sind Mullov-Abbados Kompositionen voller Überraschungen, abwechselnd lebhaft und melancholisch. Ausufernde Soli sorgen für Cool-Jazz-Atmosphäre, eingerahmt von majestätisch anmutenden Themen. Es dominieren klassische Duke-Ellington-Vibes, auch die große filmmusikalische Geste ist dem Mann nicht fremd. Nichts Neues soweit. Doch die funkensprühende Freude, die die sechs Stücke ausstrahlen, ist ansteckend.
Dream Circus erscheint am 12. Juni bei Edition.