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„Jazz Codes“ von Moor Mother: Erschreckende Produktivität

Plattencover „Jazz Codes“ von Moor Mother

Auf „Jazz Codes“ klingt Moor Mother eingängiger als gewohnt – doch dem Experiment hat sie natürlich nicht abgeschworen.

Camae Ayewa alias Moor Mother verfügt über fast schon erschreckende Produktivität. Seit 2016 hat sie fünf Soloalben veröffentlicht, außerdem mehrere Kollaborationen mit Billy Woods, Mental Jewelry oder – erst in diesem Mai – DJ Haram. Dass die Dichterin, Musikerin und Aktivistin die Qualität dabei unverändert hochhält, beeindruckt umso mehr. „Jazz Codes“ ist dabei, wenig überraschend, jazziger geworden als viele Vorgänger. Das Album ist ein Liebesbrief an Jazzlegenden wie Mary Lou Wiliams und Amina Claudine Myers, und folgerichtig hat Moor Mother die Gemeinschaftlichkeit noch stärker ins Zentrum gerückt: Auf ausnahmslos allen Tracks sind Gäste zu hören, ob es nun die Flötistin Nicole Mitchell, die Sängerin Wolf Weston oder der Rapper Akai Solo sind. Ayewa selbst rappt selten, lässt viel Raum für die abgründigen Free-Jazz-Landschaften und Momente des Lärms – dem Experiment hat sie natürlich nicht abgeschworen, auch wenn „Jazz Codes“ melodischer klingt als gewohnt. Wo auch immer Moor Mother ihre endlose Inspiration hernimmt, es ist offenbar noch mehr als genug vorhanden.

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