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„Vatermal“ von Necati Öziri

Buchcover „Vatermal“ von Necati Öziri

Nachdem Necati Öziri im Jahr 2021 den Publikumspreis beim Bachmann-Wettbewerb gewonnen hat, sind die Erwartungen an seinen Debütroman „Vatermal“ extrem hoch.

In „Vatermal“ installiert Necati Öziri einen Erzähler, der entlarvende, auch komische Alltagsbeobachtungen und tieftraurige Momente ineinanderlaufen lässt.

„Vatermal“ von Necati Öziri ist unsere Buchempfehlung der Woche.

Es ist, als ob der Schmerz und die Traumata seiner Kindheit ihn langsam von innen auffressen: Arda liegt mit Organversagen im Krankenhaus und wird wohl nicht mehr lange leben. „Ich möchte dir für immer die Möglichkeit nehmen, nicht zu wissen, wer ich war. Du sollst erfahren, wie es deiner Familie in Deutschland ging, wie im letzten Sommer meiner Jugend alle meine Freunde verschwunden sind und wie ich auch ich versuchte, vor mir selbst zu fliehen.“ Arda schreibt Briefe an den ihm unbekannten Vater, der die Familie im Ruhrgebiet zurückgelassen hat. In ihnen erzählt er von der Mutter, die sich mehr und mehr im Alkohol verliert. Von seiner geliebten großen Schwester Aylin, die irgendwann einfach abgehauen ist, weil sie die Kämpfe mit der Mutter nicht mehr ertragen hat. Und er erzählt von Geburtstagen auf dem Ausländeramt, den eigenen, so schnell geplatzten Träumen.

Nachdem der Theaterautor Necati Öziri mit einen Auszug beim Bachmann-Wettbewerb 2021 bereis den Publikumspreis gewonnen hatte, waren die Erwartungen an sein Romandebüt hoch – und „Vatermal“ erfüllt sie. Er installiert einen Erzähler, der entlarvende, auch komische Alltagsbeobachtungen und tieftraurige Momente ineinander laufen lässt. Einen Erzähler, der bei seiner Anklage doch vor allem mit dem Wunsch ringt, vergeben zu können.

„Vatermal“ von Necati Öziri ist unsere Buchempfehlung der Woche. Zuletzt haben wir an dieser Stelle „Drifter“ von Ulrike Sterblich vorgestellt.

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