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„Odenwald“ von Thomas Meinecke

Buchcover „Odenwald“ von Thomas Meinecke

In seinem neuen Buch „Odenwald“ begibt sich Thomas Meinecke auf Spurensuche ins gleichnamige Gebirge, wo Adorno die Sommer seiner Kindheit verbracht hat.

Thomas Meineckes Romane sind Romane auf die Art, wie die Musik seiner Band F.S.K. Musik ist: nur stellenweise, dann aber oft sehr gut. Was genau Musik ist und was nicht, hat auch Adorno sehr interessiert, der zeitlebens nicht zugeben konnte, dass er den Jazz missverstanden hatte. In seinem neuen Buch „Odenwald“ begibt sich Meinecke, der neben einer Reihe fiktiver und realer Figuren selbst darin auftaucht, auf Spurensuche ins gleichnamige Gebirge, wo Adorno die Sommer seiner Kindheit verbracht hat.

Von da schafft er relativ reibungslos den Übergang zu den Themen, die ihn seit längerem beschäftigen: deutsche Auswanderer:innen in Texas, Underground-Musik und immer wieder Judith Butlers Genderphilosophie. Bei seiner Recherche stößt er auf überraschende Schnittstellen, etwa unerwartet progressive (und an anderen Stellen wieder regressive) mittelalterliche Schriften über trans Menschen. Und wenn die Verbindungslinien dabei kein endgültig auflösbares Muster ergeben, wäre das sicher im Sinne Adornos gewesen – immerhin hat der die „Negative Dialektik“ geschrieben.

Mit „Odenwald“ hat es Thomas Meinecke auf unsere Liste der besten Bücher im Dezember 2024 geschafft.

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