„The last Goodbye“ von Odesza: Intensive Kleinstarbeit
„The last Goodbye“, das vierte Album des Grammy-nominierten Dance-Duos Odesza, ist sehr viel mehr als stupider Stadion-EDM.
Klappen sich eure Fußnägel hoch beim Begriff „EDM?“ Meine auf jeden Fall schon. Deshalb sortieren wir „The Last Goodbye“ mal lieber ins „Dance“-Regal ein. Und sind wir mal ehrlich: Das vierte Album des Grammy-nominierten Dance-Duos ist auch sehr viel mehr als stupider Stadion-EDM.
Dass sich Harrison Mills und Clayton Knight mal wieder richtig ins Zeug gelegt haben, wird spätestens durch solche Aussagen deutlich: „Wir haben verschiedene Snare-Drum-Elemente durch einen Resonator laufen lassen und diese dann bei jedem Schlag moduliert.“ Alles klar. Die besonders starken Momente des Albums sind eben jene, bei denen die intensive Kleinstarbeit spürbar wird: „North Garden“ besticht durch einen super nahen Sound mit ungewohnt warmen Drums und souligen Voice-Samples, und der Titelsong zum Album ist ein moderner House-Song, der durch die perfekt nuancierten Gesangssequenzen von Bettye LaVette eine wohlige Melancholie hinterlässt. Oft erinnert das Album an Chillwave-Sounds, die zuletzt der Brite Fred again.. aus den 2010ern in die Gegenwart geholt hat. Nur Nummern wie „Forgive me“, die driften dann doch in Richtung Stadion-EDM ab.