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Sex gegen Krieg: „Petting statt Pershing“ bei One

Petting statt Pershing One
Die drei Flüchtigen: Siegfried (Florian Stetter, li.), Jutta (Paulina Ferrari, Mi.) und Ursula (Anna Florkowski, re.) (Foto: WDR/Jutta Pohlmann)

In den 80ern will die 17-jährige Ursula unbedingt ihre Jungfräulichkeit verlieren, bevor der Kalte Krieg zum echten, heißen Atomkrieg wird. Gesagt, getan …

Jetzt auf One und dann für eine Woche in der Mediathek: In den 80er-Jahren konnte man sich diese Frage noch stellen: Schaffe ich es, meine Jungfräulichkeit zu verlieren, bevor der Atomkrieg kommt? Die 17-jährige Schülerin Ursula erlebt das Jahrzehnt der Walkmans und pastellfarbenen Jogginganzüge in der tiefsten hessischen Provinz – und fürchtet, dass die Antwort in ihrem Fall Nein lautet. Ihr Dasein als bebrilltes, übergewichtiges, Camus lesendes Mauerblümchen gerät aber gehörig durcheinander, als der neue friedensbewegte und gutaussehende Lehrer Siegfried an ihre Schule kommt. Ursula ist völlig verknallt …

Als ihr aber klar wird, dass Siegfried die sexuelle Befreiung des ganzes Ortes höchstpersönlich übernimmt, ihre Mutter eingeschlossen, gibt sie den gewaltfreien Widerstand nach Mahatma Gandhi auf und greift zur handfesten Selbsthilfe, um die Verhältnisse wieder geradezurücken … Liebevoll werde hier die 80er-Jahre-Klischees hier vorgeführt und die Coming-of-Age-Geschichte hält die Balance zwischen nostalgisch eingefärbtem Humor und der anrührenden Selbstfindung Ursulas. Eine Komödie der leisen Töne. rr

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