„Teething“ von Porij: Believe the Hype
Porij liefern ein queeres Update der UK-Rave-Kultur. Nicht nur klanglich sind sie dabei auf den Spuren von The XX, gehen aber noch weiter.
Powerfrühstück gefällig? Der Haferbrei macht sich sicher bezahlt, denn mit dem Quartett aus Manchester geht es abends natürlich noch auf eine Party in einem illegalen Club. Und auch die eigenwillige Schreibweise von Porridge als Bandname ergibt durchaus Sinn: Weil Porij ein queeres Update der britischen Rave-Kultur liefern, beschränken sie sich eben nicht nur auf Versatzstücke aus House und Garage oder D’n’B-Breakbeats, sondern federn den Exzess mit souligem Dreampop ab.
Nach drei EPs ist der Hype bereits beachtlich, und weil Sängerin Scout Moore alias Egg immer wieder Vergleiche mit The XX provoziert, ist der Move natürlich mutig, beim Debütalbum mit David Wrench zu kollaborieren, der neben Arbeiten für Frank Ocean und die Young Fathers auch das dritte XX-Album „I see you“ gemischt hat. Doch tatsächlich trotzen Porij auf „Teething“ den Coming-of-Age-Nöten auf eine ganz und gar eigene Weise – und das nicht zuletzt, weil der Höhepunkt ihres Debüts eine Abrissbirne ist, die sich The XX bislang noch nicht getraut haben: „You should know me“ verlangt auch am Morgen danach nach einer großen Schüssel Haferbrei.