„Holy Waters“ von Puma Blue: Nicht nur die Stimme
Auf seinem zweiten Album klingt Jacob Allen alias Puma Blue mal wie Jeff Buckley, mal nach Portishead oder gar Elliott Smith.
Wenn jemand Jeff Buckley und Björk als Inspiration angibt, meinen wir schon zu wissen, wohin die Reise geht. Und tatsächlich kann sich Jacob Allen alias Puma Blue auf seinem zweiten Album „Holy Waters“ auf die Macht seiner Stimme verlassen. Zu seinem Tenor irgendwo zwischen Thom Yorke und Tamino gesellt sich zudem ein Ohr für schwelgerische Melodien. Eine Karriere als Jazzsänger oder gefühliger Singer/Songwriter wäre ihm sicher gewesen, aber ebenso, wie er seine Geburtsstadt London gegen Atlanta eingetauscht hat, ist Allen nicht mit dem Naheliegenden zufrieden.
Kurz, bevor die sanften Soulvibes eintönig werden, biegt er deshalb in unvorhergesehene Richtungen ab, um mit subtilen Mitteln erstaunlich tiefgründige Klanglandschaften entstehen zu lassen. Da sind etwa die Portishead-Drums auf „O, the Blood!“, Postrock-Anklänge im Titeltrack und „Pretty“, wo Allen seine eigene Stimme elektronisch bearbeitet, um wie ein Synthesizer zu klingen. Und auf „Epitaph“ mit minimalistischer Gitarre und gehauchtem Gesang erinnert er plötzlich an Elliott Smith.