„Starman“ von Reinhard Kleist: Schrille Farben und surrealistische Bilder
Die Graphic Novel überzeugt vor allem dann, wenn Reinhard Kleist einzelne Songs aus Bowies „Ziggy Stardust“-Album illustriert.
David Bowies Kunstfigur Ziggy Stardust, das androgyne Alien, das ein Rockstar wird, hat die Popgeschichte für immer verändert und ihr visuell ganz neue Möglichkeiten erschlossen. Nominell konzentriert sich Reinhard Kleist in „Starman“ auf die Periode, in der Bowie sein Alter Ego erfunden und mit ihm seinen Durchbruch erlebt hat.
In Wahrheit ist die Graphic Novel aber einfach der erste Teil einer Bowie-Biografie, die durch Flashbacks bis in die Kindheit das ganze Leben der Ikone einfangen will. Schade, denn David Jones’ Jugendjahre haben wir schon oft nacherzählt bekommen, noch dazu sind diese Teile des Buches auch visuell eintönig in einem trübsinnigen Sepia gehalten. Viel stärker sind die Szenen, in denen Kleist schlicht einzelne Songs aus dem „Ziggy Stardust“-Album mit schrillen Farben und surrealistischen Bildern illustriert – und die Traumsequenzen, in denen Ziggys Persönlichkeit Bowie nach und nach zu überwältigen droht.