„Remixtape“ von Max Tundra: Die Neuauflage einer Vision
Das „Remixtape“ von Max Tundra beweist ein ums andere Mal die visionäre Kraft des Londoners – damals wie heute.
Letztes Jahr hat er Arca bei dem Song „Rubberneck“ von „Kick III“ unterstützt, und jetzt bekommt Ben Jacobs alias Max Tundra auch endlich die gebührende Wertschätzung für seinen eigenen Output: Domino legt nicht nur die drei Studioalben des Hyperpop-Pioniers auf Vinyl neu auf, sondern flankiert die Reissues auch mit einem Remix-Tape. Zwar bleibt das komplett freidrehende Debüt „Some best Friend you turn out to be“ aus dem Jahr 2000 außen vor, doch dafür sind die Neuinterpretationen perfekte Teaser für „Mastered by Guy at the Exchange“ (2002) und das von der Kritik völlig zu Recht so gefeierte „Parallax Error beheads you“ (2008).
Wenn die britische Indiepopband Kero Kero Bonito den Track „MBGATE“ bearbeitet und Julia Holter einen ätherischen Remix von „Lysine“ vorlegt, offenbart sich die visionäre Kraft des Londoner Avantgardisten zwischen Tanzfläche und Diskurs. Unangefochtener Höhepunkt ist jedoch das Zusammentreffen von Tundra und A. G. Cook: Dessen Bearbeitung von „Lights“ ist eine Stabübergabe, bei der die musikalische Zukunft in guten Händen bleibt.