„Resi liest“: Anne Webers „Annette, ein Heldinnenepos“
Zur Überbrückung des Lockdowns lesen die Schauspieler*innen des Münchner Residenztheaters aus Anne Webers preisgekrönten Roman vor.
Der Lockdown macht den Theatern das Spielen bis Ende November unmöglich. Das Lesen aber ist davon nicht betroffen. Und so hat das Residenztheater München sein Hörformat „Resi liest“ wiederbelebt, das es im letzten Lockdown begonnen hat. Dieses Mal lesen die Schauspieler*innen Anne Webers Roman „Annette, ein Heldinnenepos“, nachdem sie letztes Mal Jonathan Swifts „Gullivers Reisen“ präsentiert haben.
Mit „Annette, ein Heldinnenepos“ nimmt sich das Ensemble nun ein weitaus aktuelleres Werk vor. „Annette, ein Heldinnenepos“ hat Anne Weber erst dieses Jahr bei Matthes & Seitz veröffentlicht. Doch schon jetzt hat der Roman viel Lob erhalten – unter anderem hat Weber im Oktober den Deutschen Buchpreis gewonnen. Sie beschäftigt sich in „Annette, ein Heldinnenepos“ mit der wahren Geschichte von Anne Beaumanoir. Die 1923 geborene Französin hat ein denkbar bewegtes und beeindruckendes Leben hinter sich. So rettete sie als Widerstandskämpferin zwei jüdische Jugendliche vor der Gestapo. Nach dem Krieg wurde sie Neurologin, hat sich aber immer weiter politisch engagiert. 1959 musste sie aus Algerien fliehen, wo sie wegen ihrer Solidarität mit der Unabhängigkeitsbewegung zu zehn Jahren Haft verurteilt worden war. Weber erzählt ihre Lebensgeschichte als Versepos im Stile Homers nach.
Die Schauspieler*innen des Residenztheaters lesen das Buch in sukzessiven Teilen vor. Diese lädt das Theater im Laufe des Monats auf seiner Webseite hoch. Dort kann man sie kostenlos anhören. Bisher sind fünf Teile verfügbar.